SMM 2008

Saisonbericht des Präsidenten

Die SG Winterthur nahm an der SMM 2008 wiederum mit zehn Mannschaften teil. Generell war die Personalsituation vor allem in den oberen Mannschaften eher etwas schwieriger als im Vorjahr, da einige Spieler nicht mehr so häufig spielen wollten. Auf die Saison 2009 hin konnten wir diese Problematik aber durch einige Neuzuzüge etwas entschärfen. Weiterhin gibt es keinen anderen Klub in der Schweiz, der auch nur mit annähernd so vielen Mannschaften an der SMM teilnimmt. Am nächsten kommt uns noch Bois-Gentil mit sieben Teams. Nach wie vor bleiben wir auch auf die kommende Saison hin in allen Ligen vertreten. Mit je einer Mannschaft in den Ligen von der NLA bis in die 2. Liga und je drei Mannschaften in der 3. und 4. Liga wird unsere Vertretung auf das neue Jahr hin unverändert bleiben. Dies zeigt nicht nur die Breite unseres Vereines, sondern ist in verschiedener Hinsicht auch sehr nützlich. Kein Verein hat eine so grosse Flexibilität, seine Spieler ihrer Spielstärke oder ihren Wünschen entsprechend einzusetzen. Daraus ergibt sich auch ein Vorteil gegenüber anderen Klubs, wenn sich Spieler aus anderen Vereinen nach einem neuen SMM-Klub umsehen. Auch in der kommenden Saison ist eines der sportlichen Hauptziele, die Vertretung in den verschiedenen Ligen der SMM halten zu können.

Obere Ligen

Die 1. Mannschaft (Mannschaftsleiter Roman Freuler) hatte nach einem an sich vielversprechenden Auftakt mit drei Punkten aus den ersten beiden Runden eine sehr schwierige Saison. Sie lief in der Folge in eine der schwärzesten Niederlagenserien der letzten Jahre hinein und verlor sechs Wettkämpfe in Serie. Fünf der Niederlagen erfolgten mit dem knappst möglichen Resultat von 3½:4½, was auf die Moral auch nicht unterstützend wirkte. In der allerletzten Runde schaffte die Mannschaft in einem Wettkampf auf Biegen und Brechen mit einem 4:4 gegen Schwarz-Weiss Bern den vom Verlauf des Wettkampfes her schon fast nicht mehr möglichen Ligaerhalt. IM Martin Ballmann sicherte der Mannschaft ausgerechnet gegen GM Vadim Milov den entscheidenden halben Punkt zum Ligaerhalt, indem er in einer Stellung, die er hätte auf Gewinn spielen können, in ein Remis einwilligte. In einigen Wettkämpfen war die Mannschaft nicht unbedingt vom Spielglück begünstigt, auf der anderen Seite mag es aber auch sein, dass sie sich nach dem guten Saisonauftakt etwas zu sicher fühlte. Es sprach schliesslich für sie, dass sie dank viel Einsatz und purer Kampfkraft das Steuer in extremis noch herumreissen konnte, auch wenn dies erst ganz am Schluss der Saison gelang.

Die 2. Mannschaft (Mannschaftsleiter Walter Hollenstein) hatte eine ähnlich schwierige Saison zu bewältigen. Auch sie war mit zwei Siegen in den ersten drei Runden an sich sehr erfolgreich gestartet. Als verhängnisvoll erwies sich dann aber eine Niederlage gegen Tribschen in der 5. Runde. Gleichzeitig holten die Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg einen Punkt nach dem anderen gegen klar favorisierte Gegner, während unsere Mannschaft je länger je unglücklicher kämpfte. Sieben Mannschaftspunkte reichten am Ende nicht. Nach neun Jahren in der NLB konnte die zweite Mannschaft den Abstieg in die 1. Liga nicht mehr vermeiden. Trotzdem war das letzte Wort bezüglich einer Vertretung der SG Winterthur in der NLB noch nicht gesprochen, da die dritte Mannschaft nur eine Woche nach dem Abstieg der zweiten im Aufstiegsspiel 1. Liga/NLB stand.

Die 3. Mannschaft (Mannschaftsleiter Roman Freuler) spielte trotz einiger Besetzungsprobleme eine gute Saison. Sie verlor zwar den Spitzenkampf gegen Frauenfeld und in stark geschwächter Besetzung auch gegen Nimzowitsch, konnte aber mit neun Punkten den starken Absteiger von Engadin trotzdem hinter sich lassen und sich relativ souverän für das Aufstiegsspiel qualifizieren. Der unglückliche Abstieg unserer zweiten Mannschaft motivierte die Spieler im Hinblick auf das Aufstiegsspiel noch mehr, da sie diesen Ausrutscher korrigieren wollten. Entsprechend positiv verlief dann das Aufstiegsspiel gegen Réti. Réti ging zwar rasch in Führung, hatte sein Pulver aber ebenso rasch verschossen. Je länger der Wettkampf dauerte, desto dominanter trat unsere Mannschaft auf und setzte sich schliesslich völlig verdient mit 5:3 durch. Damit war die NLBVertretung der SG Winterthur für die kommende Saison wieder gerettet.

Untere Ligen

Die 4. Mannschaft (Mannschaftsleiter Martin Forster), die im Vorjahr in die 2. Liga aufgestiegen war, brauchte überhaupt keine Angewöhnungszeit. Ganz im Gegenteil spielte sie sich auch gegen nominell stärkere Gegner von Sieg zu Sieg, bis ihr schliesslich bereits nach sechs Runden der Gruppensieg auch mathematisch nicht mehr zu nehmen war. Damit war auch die Niederlage in der letzten Runde zu erklären. Die Luft war etwas draussen und die Konzentration bereits auf das Aufstiegsspiel gerichtet. Dort wurde die Mannschaft dann aber vom sehr starken Pfäffikon, das in seiner Gruppe erstaunlicherweise nur Gruppenzweiter geworden war, gestoppt. Der Gegner war einfach besser und verdiente sich deshalb den Aufstieg in die 1. Liga. Für die 4. Mannschaft war dieses Resultat aber keine Tragödie, hatte sie sich doch als Aufsteigerin in der neuen Liga nicht nur etabliert, sondern diese gar dominiert, und damit die Saisonziele mehr als erreicht.

In der 3. Liga strebte die 5. Mannschaft (Mannschaftsleiter Peter Karrer) wiederum die Qualifikation für das Aufstiegsspiel und auch einen eventuellen Aufstieg an. Nach einer überraschenden Niederlage gegen Bodan 3 kam die Qualifikation für das Aufstiegsspiel kurzzeitig in Gefahr. Dank drei weiteren Siegen gelang sie aber doch sehr souverän. Als Gruppenzweiter traf die Mannschaft auswärts auf das relativ starke Chur. Wie im Aufstiegsspiel des Vorjahres gegen Frauenfeld 2 war der Wettkampf äusserst knapp und wie im Vorjahr zog unsere Mannschaft knapp den Kürzeren. Bei einem 3:3 entschieden die Brettpunkte für Chur.

Die 6. Mannschaft (Mannschaftsleiter René Stebler) war in eine ausgeglichene Gruppe eingeteilt, in welcher sie sich sehr gut in Szene setzen konnte. Mit nur einer Niederlage gegen das Spitzenteam aus Chur und zwei Unentschieden klassierte sich die Mannschaft mit zehn Mannschaftspunkten und einem halben Einzelpunkt Vorsprung auf St. Gallen 3 in der Schlussrangliste auf dem zweiten Platz, der ebenfalls die Qualifikation für das Aufstiegsspiel bedeutete. Wie im Vorjahr gegen Nimzowitsch 2 gab es aber im Aufstiegsspiel gegen Schaffhausen eine knappe 2½:3½-Niederlage. Die sechste Mannschaft hatte ihre Saisonziele trotz dieser Niederlage aber vollauf erfüllt.

Die 7. Mannschaft (Mannschaftsleiter Roman Freuler) war als Aufsteigerin der vergangenen Saison von Anfang an eine Abstiegskandidatin. Obwohl viele der Schüler im Team in einzelnen Begegnungen über sich hinauswuchsen, reichte es lange Zeit knapp nicht für Mannschaftspunkte. Nicht zu unseren Gunsten wirkte sich die Ausgeglichenheit in der Gruppe aus. So konnte die Mannschaft den Abstieg schliesslich nicht vermeiden. Dabei hatte sie über die ganze Saison gerade mal 2½ Einzelpunkte weniger geholt als die schliesslich Drittplatzierten Embrach und Glattbrugg 2, was eindrücklich aufzeigt, dass mit etwas mehr Spielglück der eine oder andere Mannschaftspunkt mehr dringelegen wäre. Alles in allem können wir mit den Erfolgen in der 3. Liga zufrieden sein, zumal auch in diesem Falle der Abstieg unserer Mannschaft durch den Aufstieg einer Mannschaft aus der unteren Liga kompensiert werden konnte.

In der 4. Liga spielte die 9. Mannschaft (Mannschaftsleiter Rolf Bosshard) eine herausragende Saison. In einer Vierergruppe eingeteilt gab die Mannschaft ihren einzigen Mannschaftspunkt in der 3. Runde ab und wurde souverän Gruppensieger. Aufgrund der Konstellation in den anderen Gruppen reichte dies sogar zum direkten Aufstieg in die 3. Liga. Auch in diesem Falle eilte also eine untere Mannschaft einem Absteiger zu Hilfe und kompensierte einen Abstieg mit einem Aufstieg.

Die 8. Mannschaft (Mannschaftsleiter Werner Bachmann) war in einer etwas stärkeren Gruppe eingeteilt, so dass eine Qualifikation für das Aufstiegsspiel einer grossen Überraschung gleichgekommen wäre. Die Mannschaft spielte eine starke Saison und klassierte sich schliesslich mit zwei Punkten Rückstand auf die beiden nominell klar besten Teams auf dem dritten Schlussrang.

Die 10. Mannschaft (Mannschaftsleiter Pascal Spalinger) hatte nur fünf Runden zu bestreiten, da sie in einer Sechsergruppe eingeteilt war, in welcher sie drei Punkte holte.

SMM-Statistik

Die Gesamtbilanz 2008 ist statistisch nicht ganz so herausragend wie diejenige von 2007. Da in der Saison 2008 zwei Mannschaften in höheren Ligen als im Vorjahr spielten, ist das aber auch nicht ganz überraschend. Die Bilanz ist nach wie vor sehr positiv und ähnelt derjenigen aus dem Jahr 2006. So holten die zehn Mannschaften der SG Winterthur im Jahre 2008 in 74 Wettkämpfen (inklusive Aufstiegsspiele) 81 Punkte (bei 35 Siegen, 11 Unentschieden und 28 Niederlagen). Das entspricht bei einem Wettkampf weniger als im Vorjahr 17 Punkten weniger. In Brettpunkten lautet die Saisonbilanz 278:218. Leider hat die SG Winterthur über die ganze Saison drei Partien forfait verloren. Das versuchen wir auf die kommende Saison wieder zu verbessern. Auf der anderen Seite profitierten wir von 15 Forfaitsiegen (davon ein vorangekündigtes Mannschaftsforfait).

Einzelleistungen

Der Titel des Mr. SMM geht in diesem Jahr an Hansjörg Nohl. Er holte 6½ Punkte aus 8 Partien und setzte sich knapp vor Michael Krüger, Ingo Klaus und Ruhan Hajdari durch, weil er seine Resultate verglichen mit seiner eigenen Elo-Zahl gegen nominell stärkere Gegner erreichte.

Roman Freuler